Aller guten Dinge sind drei! Mit der dritten Ausgabe etabliert sich das neu geschaffene Format „BDB-Ortstermine“ immer mehr und ist mittlerweile aus dem BDB-Kalender nicht mehr wegzudenken: So konnte Oliver G. Kleiner, BDB-Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz, unlängst fast 30 Teilnehmende am Startpunkt, der Klosterkirche Sponheim, begrüßen.
Dieses Mal führte die BDB-Exkursion die rheinland-pfälzischen Baumeister:innen ins Naheland – des 12. Jahrhunderts. „Für unsere exklusive Besichtigungstour haben wir mit unseren BDB-Kollegen Alwin Bertram einen echten Experten für Kirchenarchitektur gewinnen können. Zu seinem Spezialgebiet zählt seit vielen Jahrzehnten die Renovierung historischer Bausubstanz, insbesondere im kirchlichen und denkmalpflegerischen Bereich“, freute sich der Landesvorsitzende und betonte einmal mehr, dass der nur BDB über eine solche Vielzahl von hochkarätigen Baufachleuten aus den unterschiedlichsten Bereichen verfügt.
An der ersten Station des 3. BDB-Ortstermins 2023 unterstützte Pastor Carsten Peil Architekt Alwin Bertram bei der gut 45-minütigen Führung. Die Klosterkirche Sponheim gilt unter Kunsthistorikern als das bedeutendste Kulturdenkmal des Nahelandes. Sie war Wirkungsstätte des berühmten Abtes Johannes Trithemius und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. „Die Klosterkirche ist die einzige, noch weitgehend original erhaltene Kirche des beginnenden 12. Jahrhunderts. Nach dieser Besichtigung können wir uns dann die Kirche auf dem Disibodenberg besser und genauer vorstellen“, erläuterten Bertram und Peil die baulichen Parallelen zwischen den beiden Kirchen.
Anschließend ging es weiter zum Hofgut am Disibodenberg. Hier bot sich zunächst die schöne Gelegenheit, im Museumshof bei Kaffee und Kuchen sowie wunderbarem Wetter zu verweilen. Im Museum informierte Alwin Bertram die BDB-Gruppe danach über die Geschichte des Klosters und sein damaliges Aussehen. Anhand der ausgestellten Steinmetzarbeiten erhielten Baumeister:innen eine gute Vorstellung, wie prächtig, bildreich und feindekoriert die große Abteikirche einst war.
Auf dem Disibodenberg (hier verbrachte Hildegard von Bingen 40 Jahre ihres Lebens) stellte dann BDB-Experte Bertram die Klosterruine und ihre Besonderheiten ausführlich vor. „Die dreischiffige Basilika wurde von 1108 bis 1143 in romanischem Stil gebaut. Über der Vierung, der Stelle, an der sich Langhaus und Querhaus der Kirche kreuzen, direkt vor dem Chorbereich, erhob sich ein hoher, achteckiger Glockenturm“, erläuterte der Architekt aus Rüdesheim. Auf dem Disibodenberg-Rundweg wurden dann noch das Hopiz (Gästehaus), das Abteigebäude, die Marienkapelle und die Hildegardiskapelle unter fachkundiger Führung von Alwin Bertram besichtigt.
Dritte Station des BDB-Ortstermins war dann die die Disibodenberger Kapelle, eine Außenstelle des Klosters am ehemaligen Wirtschaftshof in Bad Sobernheim. Im urigen Dachstuhl der Kapelle, in der sich nun der Seminarraum des Restaurants „DENKMALz“ befindet, erläuterte Kirchenarchitekt Bertram in einer eindrucksvollen Power-Point-Präsentation die Renovierung und Instandsetzung dieser Kapelle und deren historischen Details. Am Ende eines extrem interessanten und beeindruckenden BDB-Ortstermins dankte der Landesvorsitzende Oliver G. Kleiner BDB-Kollegen Alwin Bertram für die baumeisterliche Führung und überreichte ihm ein Präsent.
Abgerundet wurde der BDB-Ortstermin mit einem gemeinsamen Essen im „DENKMALz“-Biergarten, zu dem der BDB-Landesverband eingeladen hatte. In gemütlicher Runde verbrachten hier die Architekt:innen und Ingenieur:innen noch ein paar schöne Stunden. Später spielte auch noch der Unterhaltungsverein Lauschied auf und beendeten musikalisch einen sehr gelungenen BDB-Ortstermin.
Text: Oliver G. Kleiner Fotos: Gerlinde Wolf & Oliver G. Kleiner
Gruppenfoto vor der Klosterkirche Sponheim
Klosterkirche Sponheim
Pastor Carsten Piel (links) führte durch die Klosterkirche Sponheim
Rundweg Klosterruine Disibodenberg
Architekt Alwin Bertram erläuterte die Klosterruine
BDB-Gruppe auf dem Disibodenberg
Reste der Abteikirche
Das ehemalige Hospiz (Gästehaus)
Das ehemalige Abteigebäude
Blick aus der Hildegardiskapelle
Fachvortrag im urigen Dachstuhl der Kapelle