Am 17. August 2023, exakt 2 Monate nach der Ausstellungseröffnung von Project: Unity! in Hamburg, konnte das vom BDB und balbek bureau aus Kyiv initiierte Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Zwei LKW, beladen mit jeweils einem Prototypen für modulare Unterkünfte für Geflüchtete, waren in Hamburg losgefahren und kamen schließlich am 17. August in Vorzel (Distrikt Butscha) bei Kyiv an. Dort besitzt balbek bureau ein Stück Bauland, auf dem das Team des ukrainischen Architekten Slava Balbek in einem Pilotprojekt menschenwürdige, nachhaltige Unterkünfte bauen wird. Diese sind Teil des von Balbek entwickelten Re: Ukraine System.
Der BDB war mit seinen Mitgliedern Florian Müller und Stefan Gruthoff im März 2022 auf Re:Ukraine aufmerksam geworden, an balbek bureau herangetreten und hatte anschließend das Project: Unity! gestartet.
Müller und Gruthoff adaptierten die Pläne der ukrainischen Planer:innen, entwickelten sie so weiter, dass sie auch von Studierenden umgesetzt werden konnten und luden im Anschluss deutsche Hochschulen dazu ein, selbst ein Modul zu bauen. Ziel war immer: Die fertigen Wohnmodule bzw. Prototypen sollen schlussendlich in die Ukraine gebracht und dort genutzt werden!
Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen der TH Lübeck, der TU Darmstadt und auch der Universität Kassel nahmen schließlich am Projekt teil und bauten aktuell zwei Module. Das Team aus Kassel, das sich ausschließlich aus Angehörigen einer Fachschaft zusammensetzt, arbeitet noch an der Fertigstellung.
Am 17. Juni 2023 wurden die fertigen Prototypen aus Lübeck und Darmstadt im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers feierlich ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit dabei war auch Slava Balbek selbst. Anschließend waren die Module mehrere Wochen auf dem Gelände der Deichtorhallen Hamburg ausgestellt und zu besichtigen.
Um die Module sicher in die Ukraine zu bringen und balbek bureau übergeben zu können, nutzte der BDB die Erfahrung und das Transportnetzwerk der Ukraine Hilfe Lobetal. Der Verein aus der Nähe von Berlin organisiert seit mehr als 25 Jahren Hilfsgüter und Spenden für die Ukraine.
Um die Kosten für das Vorhaben zu decken, wandte sich der BDB mit einem Spendenaufruf an seine Mitglieder. Mit Erfolg! Dank ihrer Spenden und weiterer Unterstützung (u. a. vom Rotary Club Lübeck) konnte Project: Unity! erfolgreich abgeschlossen werden.
Doch so ganz vorbei ist das Projekt noch nicht. Die Initiatoren planen bereits nächste Schritte und ein zweites Modul von Studierenden der TH Lübeck wird nicht nur auf der NordBau im September ausgestellt, sondern auch eine Rolle beim Heinze Klimafestival 2023 in Berlin spielen. Der BDB ist auch dort Partner und wird sich mit Project: Unity! am Programm beteiligen.
Doch heute dankt der BDB erst einmal herzlich allen, die am Projekt beteiligt waren oder mit einer Spende zum Erfolg beigetragen haben!
Die Module wurden auf dem Gelände der Deichtorhallen ausgestellt. Die Ausstellung lief als BDB-Beitrag im Programm des Hamburger Architektur Sommer 2023. Foto: Johanna Helbing, TH Lübeck.
Die drei Modulteile des Prototypen der TH Lübeck. Foto: Florian Müller, BDB.
Für den Transport der drei Lübecker Modulteile wurde ein spezieller LKW benötigt. Foto: Christoph Schild.
Auch das Tragwerk des Prototypen der TU Darmstadt wurde in seine Modulteile zerlegt und abtransportiert. Foto: Florian Müller, BDB.
Stefan Gruthoff, einer der beiden Projektinitiatoren, baut das Tragwerk des Moduls der TU Darmstadt auseinander. Foto: Christoph Schild.
Bereit zur Abfahrt: BDB-Präsident Christoph Schild (rechts), Florian Müller (2. v. l.) und Stefan Gruthoff (3. v. l.) zusammen mit den LKW-Fahrern und dem Vorsitzenden des Rotary Clubs Lübeck (2. v. r.). Foto: BDB.
Von Hamburg aus ging es für die Module zunächst nach Lobetal bei Berlin, wo sie auf dem Gelände der Ukraine Hilfe Lobetal vom Zoll begutachtet wurden. Foto: Jörg Hollop.
Anschließend wurden die Module in die Ukraine gebracht und kamen am 17. August in Vorzel bei Kyiv an. Foto: Jörg Hollop.
Ukrainische Arbeiter laden die Module an ihrem finalen Bestimmungsort ab. Foto: balbek bureau.
Auf dem Gelände wird balbek bureau sein Wiederaufbauprogramm Re: Ukraine System testen. Die Module aus Project: Unity! werden dafür als Prototypen genutzt. Foto: balbek bureau.