Nach zwei Jahren Pause findet 2022 die Traditionsveranstaltung endlich wieder statt.
Das Thema ist nach wie vor “Planen und Bauen im Bestand”.

Das Programm:

8.30 Begrüßung

Prof. Andreas Ottl, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg

Architektin Silke Bausenwein, Bezirksvorsitzende BDB-Bezirksgruppe Regensburg

Moderation: Dipl.-Ing.(FH) Wolfgang Kugler, Ressortleiter Ingenieurwesen BDB-Bezirksgruppe Regensburg

8.45 „Die HOAI“ – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Jobst, Architekt BDB, Honorarsachverständiger

Von der Industrie- und Handelskammer Regensburg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Honorare für Leistungen der Architekten und Innenarchitekten

Nach den beiden Entscheidungen des EuGH vom 04.07.2019 und vom 18.01.2022 und der nachfolgenden Entscheidung des BGH vom 02.06.2022 bleibt es spannend, wie die angestrebte Reform der HOAI künftig aussehen wird. Trotzdem ist es wichtig, sich mit der aktuell maßgeblichen HOAI 2021 auseinanderzusetzen, da diese Fassung die derzeit gültige Rechtsnorm darstellt und keiner sicher vorhersehen kann, ab wann es eine Neufassung tatsächlich geben wird. Unabhängig von der aktuellen Fassung ist aber auch ein Rückblick auf die HOAI 2013 bzw. 2009 notwendig, da diese beiden Fassun-gen durch die oben genannten Gerichtsentscheidungen nicht an Bedeutung verloren haben und bei „Altverträgen“ noch anzuwenden sind.

9.45 Ingenieurbauwerke aus Beton des frühen 20. Jahrhunderts im Raum München

Dr.-Ing. Jörg Rehm, Architekt, Dozent, Technische Universität München

Die Wasserversorgung als auch die Nutzung der Isar zur Strom-gewinnung stellten um die Wende zum 20. Jahrhundert eine der wichtigsten Projekte der Stadt München dar, deren Bevölkerungs-zahl in jener Zeit vehement anwuchs. Der damals noch junge Baustoff Beton, möglicherweise bewehrt, war geeignet bautechnisch und gestalterisch den Anforderungen nachzukommen. Die Dokumentation und Analyse einiger noch verbliebener Zeugnisse aus dieser Zeit sind von denkmalpflegerischer Relevanz. Es werden Objekte vorgestellt und spezifische Fragestellungen zur Erhaltung diskutiert.

10.45 Planen und Bauen im Metaverse – virtuelle Arbeitsmethoden und digitale Datensouveränität für die Bauwirtschaft

Dipl.-Ing. (TU) Sandor Horvath, Laboringenieur (des 5D Baubetriebslabors und XR Studios) an der OTH Regensburg Fakultät Bauingenieurwesen

BIM und digitale Zwillinge sind im Zuge der erforderlichen Transformation der Planungs- und Bauwirtschaft wichtige Komponenten für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Für den tatsächlichen Erfolg ist jedoch eine effektive Datenwirtschaft unerlässlich. In diesem Vortrag wird nicht nur gezeigt, wie mit Hilfe der Extended Reality entworfen, konstruiert und ganzheitlich geplant werden kann, sondern wie digitale Abbildungen von Bauprojekten in der nächsten Evolutionsstufe des Internets als Wirtschaftsgut gesehen werden können.

11.45 Verborgene Meisterwerke: Weitgespannte Dachkonstruktionen im reformierten Kirchenbau der Schweiz

Dr. sc. Jasmin Schäfer, Postdoc am Institut für Denkmalpflege und historische Bauforschung, ETH Zürich

Die Schweizer Baumeister der Frühen Neuzeit gelten mit ihren herausragenden Tragkonstruktionen als Pioniere des Holzbaus. Mit bemerkenswertem Geschick erschufen sie leistungsfähige Dachkonstruktionen, von denen sich die meisten auch heute noch in einem außerordentlich guten Zustand befinden. Im Fokus des Vortrags stehen einige, bisher im Verborgenen gelegene Dachwerke von reformierten Kirchenbauten, die sich durch ihre großen Spannweiten auszeichnen und besondere bautechnische Innovationen, wie etwa virtuos eingesetzte Stabbögen, aufzeigen.

12.45 Nachhaltigkeit im Prozess

Florian Müller, Ingenieur / Architekt (M.A.), Nachhaltigkeitsstra-tegien, DGNB-Consultant, neuwerk Architekten + Ingenieure GmbH, Kiel – Schleswig – Holstein, Klimapolitischer Berater des BDB

Nachhaltiges Planen und Bauen hat bereits in vielen Bereichen und Gebäudetypologien Anwendung gefunden, ist jedoch in der breiten Masse noch nicht vollständig angekommen und etabliert. Wie positioniere ich mich, wähle meine Schwerpunkte aus und passe meinen Alltagsprozess an? Alles beginnt mit der Anpassung der eigenen Prozesse und wie Nachhaltigkeit in den eigenen Planungsalltag effektiv eingebracht wird.