Vita: Susanne Witt, Celle, 13. April 1962
Frau Witt, sie sind seit fast 40 Jahren Mitglied im BDB. Ja, als Architekturstudentin an der TU in Braunschweig hatten mich die berufspolitischen Themen allerdings nur am Rande interessiert. Es gab kein Internet, aber der BDB bot uns Studierenden mit einem günstigen Mitgliedsbeitrag einen Zugang zu Architektur-Fachzeitschriften und zu einem Netzwerk an.
Sie leiten ein Architekturbüro in Celle. Seit 1989 lebe und arbeite ich in Celle. Die Schwerpunkte unseres Büros sind Wohnungsbau, der Bau von Verwaltungs- und Geschäftshäusern, Gebäude für das Gesundheitswesen und das Bauen unter Vorgaben des Denkmalschutzes. Dank der Bezirksgruppe des BDB vor Ort wurde ich von Anfang an Teil eines großen Netzwerks an Bau-Fachleuten von dem wir alle profitieren.
Seit 20 Jahren setzen Sie sich für unseren Berufsstand als Mitglied der Vertreterversammlung der Architektenkammer ein. Die Architektenkammer Niedersachsen ist die Vertretung vieler unserer Mitglieder. Hier können wir uns für die Ziele der Mitglieder unseres Berufsverbandes einsetzen. Der Schutz unserer Berufsbezeichnungen Architekt, Innenarchitekt, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner ist für unsere Arbeit, ob angestellt, verbeamtet oder selbstständig ein hohes Gut. Als Regionalbeauftragte der AKNDS für den Großraum Hannover gilt mein Engagement vor allem der Öffentlichkeitsarbeit, der Aus- und Fortbildung und der Arbeit im Schlichtungsausschuss.
Sie sind schon viele Jahre Teil des Landesvorstandes BDB Niedersachsen. Wir haben ein gutes Team in der niedersächsischen Landesgeschäftsstelle des BDB. Als stellvertretende Landesvorsitzende lernte ich neue für die berufspolitische Arbeit notwendige Netzwerke kennen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Susanne Witt Witt@bwp-architekten.de
Vita: Prof. Ing. Dennis Geerdes, 26. August 1978
Herr Geerdes, Sie sind sehr verwurzelt in Ihrer Heimat Aufgewachsen in Carolinensiel habe ich nach mehreren Stationen in Oldenburg und Hannover meinen Lebensmittelpunkt mit meiner Familie wieder in Carolinensiel gefunden. Hier – unweit von der ostfriesischen Küste – lebe ich mit meiner Frau Claudia und meinen Töchtern Lotta und Leefke. Zudem engagiere ich mich als erster Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Carolinensiel ehrenamtlich für meine Heimatregion.
Bei Ihrer Vita drängt förmlich das Zitat von Konfuzius – Der Weg ist das Ziel – auf. Ein Großteil meines beruflichen Werdegangs widmete ich der Planung und der Umsetzung von Bauwerken aller Art. Die Grundlage für die erfolgreiche Abwicklung von kleinen Bauvorhaben bis hin zu Großprojekten sowohl im nationalen als auch internationalen Bereich bildet sowohl meine praktische Ausbildung zum Maurergesellen als auch mein Studium zum Bauingenieur an der Fachhochschule Oldenburg und Leibniz Universität in Hannover. In meinen ersten beiden Berufsstationen konnte ich zunächst als Tragwerksplaner und später als Projektleiter im interdisziplinären Bereich, aber auch als Führungskraft, wachsen.
In Ihre aktuellen beruflichen Situationen verbinden Sie zwei spannenden Welten miteinander. Zum einen übe ich die Tätigkeit als geschäftsführender Partner bei der Ingenieurgesellschaft Nordwest GmbH mit Hauptsitz in Oldenburg aus. Neben den Bereichen Infrastruktur & Umwelt und Vermessung & Geoinformation beschäftige ich mich im Wesentlichen in dem Bereich Hoch- & Ingenieurbau mit dem Schwerpunkt Generalplanung. Zum anderen darf ich mich als Professor an der Jade Hochschule in der Lehre und Wissenschaft engagieren. Hierbei stehen neben den klassischen Feldern Baustatik, Massiv- und Mauerwerksbau die Bereich Digitalisierung und BIM im Vordergrund.
Parallel zu Ihrer Berufstätigkeit waren Sie immer berufspolitisch präsent. Alle meine Tätigkeiten haben mir immer wieder gezeigt, dass das gesellschaftliche Engagement wichtig ist und für mich besonders die berufspolitischen Aspekte. Somit bin ich nicht nur lange Jahre Mitglied des BDB’s, wo ich neben Vorstandstätigkeiten in der Ortgruppe Oldenburg und als Ingenieurreferent Niedersachen Funktionen ausgeübt habe, sondern auch den BDB in der dritten Wahlperiode, sprich seit über 11 Jahren, in der Vertreterversammlung der Ingenieurkammer Niedersachen vertreten durfte. Die Kammertätigkeiten ersteckten sich bis dato auf den HOAI- und Vergabe-Ausschuss, Haushaltsausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss und im Eintragungsausschuss sowie als Gründungsmitglied des Arbeitskreises „Junge Ingenieure“. Was wollen Sie persönlich in die neue Rolle im Landesvorstand einbringen? Die gesammelten Erfahrungen aus meinen bisherigen Tätigkeiten möchte ich gerne zusammen mit Susanne Witt und Stefanie Herren in die Posten des Landesvorstandes geben. Gemeinsam mit ihnen will ich die tolle Arbeit von Christoph Schild fortsetzen und weiter ausbauen. Hierbei möchte ich die Mehrwerte der Verbandsarbeit hervorheben, die Wichtigkeit des Berufsbildes des Bauingenieurs und des Architekten für die notwendige gesellschaftliche Entwicklung aufzeigen und die Themenfelder Nachhaltigkeit und Digitalisierung vorantreiben.
Dennis Geerdes Dennis.Geerdes@ing-nordwest.de
Vita: Stefanie von Heeren, Hannover, 13. November 1973 Frau von Heeren, Sie sind auch seit 25 Jahren Mitglied im BDB Ja, ich habe wie Susanne Witt als Architekturstudentin an der Uni Hannover den Zugang zum BDB bekommen, weil dies für Studierende mit geringem Mitgliedsbeitrag eine von mir geschätzte Architekturzeitschrift (db) bot – als Studentin hätte ich ein Abo für eine Fachzeitschrift sicherlich nicht abgeschlossen. Berufspolitische Themen hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht im Fokus, das kam erst später.
Sie sind Partnerin eines Architekturbüros in Hannover Ich habe mich vor über 20 Jahren selbständig gemacht und zunächst die klassischen Leistungsphasen der Architektenleistung (LP 1-9) bearbeitet. 2014 gründete ich mit Rambod Habibi eine Architektenpartnerschaft, in der wir inzwischen mit 5 – 7 MitarbeiterInnen unsere Schwerpunkte in der Bauphysik, Energieberatung, Effizienzplanung und Nachhaltigkeitsberatung (Zertifizierung) gesetzt haben – und dies für alle Gebäudetypen in Bestand und Neubau. Das gibt uns die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Entwurfs-KollegInnen und weiteren FachplanerInnen im Team tolle Projekte zu bearbeiten. Der Gedanke des Bauteams ist eine Struktur, die der Idee des BDB mit dem Netzwerk aus allen am Bau Planenden sehr zu eigen ist.
Sie sind seit 5 Jahren Mitglied der Vertreterversammlung der Architektenkammer. Ich habe in den letzten 5 Jahren viel gelernt und neue Aspekte der Kammerarbeit erfahren können und hoffe, mich auch in der nächsten Legislaturperiode weiter einbringen zu können. Im Sachverständigenausschuss und partiell im Eintragungsausschuss konnte ich mich an wichtigen Themen unserer Kammer beteiligen. Im kürzlich neu gegründeten ExpertInnenkreis für Klimaschutz und Baukultur setze ich mich gerne ein für die Fragen, die uns als ArchitektInnen in Zukunft intensiv beschäftigen werden. Wir müssen als ArchitektInnen politischer werden – in der Architektenkammer mit dem damit verbundenen Netzwerk können wir Kräfte und Kompetenzen über Verbändegrenzen hinweg bündeln, um als Berufsgruppe gesellschaftlich relevant zu bleiben und Verantwortung zu übernehmen.