Direkt zum Inhalt wechseln

100 Jahre BDB: Lust auf Zukunft

Unter dem Motto "100 Jahre BDB - Lust auf Zukunft!" kamen am Ende Mai mehr als 200 Delegierte und Gäste in Potsdam zusammen, um den BDB Baumeistertag 2025 zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.

Der BDB Baumeistertag 2025 - Rückblick, Aufbruch und ein starkes Signal für die Branche

Ein Jahrhundert gelebte Verantwortung für gutes Planen und Bauen – mit Stolz, aber auch mit klarem Blick nach vorn: Am 30. und 31. Mai haben wir in der Schinkelhalle Potsdam unser 100-jähriges Bestehen gefeiert. Über 200 Delegierte sowie zahlreiche Gäste aus Politik, Bauwirtschaft und Planung waren der Einladung zum Baumeistertag unter dem Motto „Lust auf Zukunft“ gefolgt.

Foto: Gerlinde Wolf.

Feierlicher Auftakt in entspannter Atmosphäre

Schon am Vorabend fand ein stimmungsvoller Begrüßungsabend im Restaurant TOMASA statt – mit über 200 Gästen, guten Gesprächen und der Vorstellung des Buchs „100 Jahre BDB“, das eindrucksvoll die Historie unseres Verbandes würdigt und in den Kontext der deutschen und europäischen Geschichte einordnet.

Der öffentliche Teil: Impulse für Kopf und Haltung

Nach der Eröffnung durch BDB-Präsident Christoph Schild und Grußworten von Dr. Ina Bartmann (Staatssekretärin, Land Brandenburg) und Reiner Nagel (Bundesstiftung Baukultur) sorgten drei Impulse für frische Perspektiven: Dr. Liya Yu tauchte tief in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns ein und rief zu mehr Verständnis gesellschaftlicher Dynamiken auf, Marcella Hansch sprach über globale Verantwortung im Bauen und warb für die Macht der kleinen Schritte, und Dieter Grau beleuchtete wassersensible Stadtplanung als Schlüssel für klimaresiliente Städte.

Die Mitgliederversammlung

Strukturen stärken – Zukunft gestalten

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden personelle Weichen gestellt und neue Strukturen geschaffen.  Der Rat der Expertinnen und Experten im BDB wurde ins Leben gerufen, er löst das bisherige Beratersystem ab. Ziel ist es, Fachwissen der Mitglieder breiter zu nutzen und Verantwortung gemeinschaftlich zu tragen. Zum Vorsitzenden des neuen Rates wurde Florian Müller gewählt, sein Stellvertreter ist Jonathan Heid.

Weitere gewählte Ämter

Dipl.-Ing. Friederike Proff und Dipl.-Ing. Walter von Wittke wurden in ihren Ämtern als Vizepräsidentin und Vizepräsident für Finanzen bestätigt. In den Haushalts- und Finanzausschuss zogen Hubert Borchert und Christoph Edler ein. Neuer Ehrenratsvorsitzender ist Klaus Schneider, Gabriele Richter seine Stellvertreterin. Als Bundeskassenprüfer wurden Marius Magnus Riepe und Frank Ulrich gewählt, mit Bernhard Tillig und Daniel Haubrich als Stellvertretern.

Erinnern und ehren

In besonderem Gedenken wurde beim Baumeistertag jener Persönlichkeiten gedacht, die dem BDB über viele Jahre großen Dienst erwiesen haben – darunter der langjährige Präsident und Ehrenpräsident Hans Georg Wagner, sowie Wolfgang Fehrs, Heinz Rölfing, Ernst Ebert, Hugo Klein und Herbert Eule.

Dipl.-Ing. Ingo Gralka, Dipl.-Ing. Ralph Illing, Dipl.-Ing. Susanne Witt, Dipl.-Ing. Martin Schulte und Dipl.-Ing. (FH) M. Eng. David Meuer wurden von Präsident Schild mit der Goldenen, Dipl.-Ing. Steffan Hille mit der Großen Goldenen Bundesnadel geehrt. Die höchste Auszeichnung des BDB, die Heinz-Kieselack-Medaille, erhielt Dipl.-Ing. Frank Puller.

Anträge, Abstimmungen, Entscheidungen

Berufspolitischer Kurs mit Rückenwind

Ein zentraler Moment des Baumeistertages war die Verabschiedung der „Potsdamer Erklärung“, die den politischen Gestaltungsanspruch des BDB untermauert. Die sechs Leitsätze fordern u. a. mehr Mut zur Veränderung, konsequenten Klimaschutz, eine Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, faire Förderung nachhaltiger Bauweisen und den Abbau überbordender Bürokratie.

Flankiert wurde die Erklärung durch weitreichende berufspolitische Beschlüsse, die die Mitgliederversammlung per Abstimmung bekräftigte. Der BDB wird sich u. a. dafür einsetzen, dass:

  • jährlich mindestens 15 Milliarden Euro Bundesinvestitionen in den Wohnungsbau fließen,
  • die HOAI-Novellierung fortgeführt und in dieser Legislatur abgeschlossen wird,
  • DIN-Normen frei zugänglich gemacht werden,
  • Planungswettbewerbe transparenter gestaltet werden,
  • ein bundesweites Schutzraumkataster durch Bund, Länder und Gemeinden erstellt wird,
  • die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) gestrichen werden, um Bürokratie abzubauen.

Auch die internen Weichen wurden gestellt

  • Die Frequenz und Ausgestaltung künftiger Baumeistertage werden überprüft,
  • Bürobeiträge werden künftig – wie seit 2019 bereits bei Einzelmitgliedschaften – jährlich an den Verbraucherpreisindex angepasst,
  • Studierende erhalten im Eintrittsjahr Beitragsfreiheit,
  • Das BDB-Frauennetzwerk wird organisatorisch gebündelt und bundesweit ausgebaut,
  • Der BDB entwickelt ein gemeinsames Berufsbild für Architekt:innen und Ingenieur:innen – als Ausdruck seiner beruflichen Vielfalt und Interdisziplinarität.

Ein Verband mit Haltung – dank seiner Mitglieder

 „Es braucht Mut zum Umdenken und die Bereitschaft, das Know-how von Planerinnen und Planern frühzeitig einzubeziehen – auch und gerade bei politischen Entscheidungen!“, sagte Christoph Schild.

Dass der BDB dabei gehört wird, ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengung. Denn es sind die Mitglieder, die diesen Verband tragen. Der BDB bedankt sich herzlich bei allen, die den Baumeistertag 2025 möglich gemacht und gestaltet haben. Ein besonderer Dank gilt Gerlinde Wolf für die eindrucksvollen Fotos sowie Johanna Brink und Jennifer Uka für die Organisation und Betreuung des Rahmenprogramms. Auf die nächsten 100 Jahre – gemeinsam, verantwortungsvoll und mit Lust auf Zukunft.

Danke allen Beteiligten - und bis zum nächsten Baumeistertag!

Foto: Thomas Bussemer.