Die CampusRO Projektentwicklungs GmbH ist Gewinnerin des diesjährigen Balthasar Neumann Preises. Der Entwurf stammt von ACMS Architekten aus Wuppertal. Das gaben die Auslober BDB und die DBZ Deutsche Bauzeitschrift am 19. April 2023 auf der BAU in München bekannt.
Die Jury unter dem Vorsitz von Jun.-Prof. Jutta Albus, TU Dortmund, zeichnete die Arbeit des interdisziplinären Teams an dem Campus für studentisches Wohnen mit dem Balthasar-Neumann-Preis 2023 aus.
Anerkennungen erhielten vier weitere Projekte: Der Holzstrohbau Haus St. Wunibald Benediktinerkloster Plankstetten, Berching von hirner & riehl architekten und stadtplaner, der Umbau eines ehemaligen Getreidespeichers mit Verladebrücke in Hamburg von SEHW Architekten, das Kreisarchiv Viersen von DGM Architekten und der Neubau des Eingangsgebäudes Freilichtmuseum Hagen von Schnoklake Betz Dömer Architekten.
München, 19.04.2023 Im Rahmen der Messe BAU 2023 gaben der BDB gemeinsam mit der DBZ Deutsche Bauzeitschrift das Siegerprojekt sowie die Anerkennungen des mit 10.000 Euro dotierten Balthasar Neumann Preis 2023 bekannt. Die Preisübergabe fand im Rahmenprogramm der Messe im Forum in Halle C2 statt. Insgesamt wurden für den diesjährigen Preis 55 Projekte eingereicht.
Preisträger
Die hochkarätig besetzte Jury unter Vorsitz von Jun.-Prof. Jutta Albus, TU Dortmund, kürte den facettenreichen Neubau des CampusRO auf dem Gelände einer ehemals zu 100 % versiegelten Gewerbefläche zum Sieger. Das Projekt wurde von der Bauherrin, der CampusRO Projektentwicklungs GmbH eingereicht, der Entwurf stammt aus der Feder des Wuppertaler Büros ACMS Architekten. Das kommunikative Wohnprojekt in Holzhybrid-Bauweise umfasst 211 Apartments für Studierende sowie ein Boardinghaus mit 40 weiteren Wohneinheiten. Die flächensparende Grundrisskonzeption sowie die angestrebten Energiestandards eines KfW 40 plus Hauses auf Basis des Passivhausstandards konnten nur durch die frühzeitige integrale Zusammenarbeit aller Beteiligten und die gemeinsame Arbeit am zuvor erstellten BIM Modell mit den ausführenden Unternehmen erreicht werden.
Die Jury würdigte insbesondere das kommunikative Miteinander des studentischen Wohnens und die gesamtheitliche Herangehensweise in Planung und Umsetzung des Projekts.
Bauherrin: CampusRO Projektentwicklungs GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal, ECKPFEILER Immobilien Gruppe, München
Architektur: ACMS Architekten GmbH, Wuppertal
Statik Holzbau, Bauakustik und Brandschutz: Pirmin Jung Deutschland GmbH, Augsburg
Statik Massivbau und Architektur ab LP 6: Guggenbichler + Wagenstaller GbR, Rosenheim
Bauphysik Wärmeschutz: LEICHTphysics GmbH, Bad Aibling
Heizung-Lüftung-Sanitär: Ingenieurbüro Lackenbauer GmbH, Traunstein
Elektro: pgt Planungsgruppe Technik GmbH & Co. KG, Traunstein
Landschaftsarchitektur LP 1-4: studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf
Landschaftsarchitektur ab LP 5: Landschaftsarchitektur Stiegler, Rosenheim
DGNB-Zertifizierung: MNP Ingenieure GmbH, Lübeck
BIM Koordination: ODE – office for digital engineering, Wien
Holzbau: Huber & Sohn GmbH & Co. KG, Eiselfing
Fertigstellung: 2022
Die Jury:
Jutta Albus, Juniorprofessur Ressourceneffizientes Bauen, TU Dortmund
Peter Geiger, Partner heilergeiger architekten und stadtplaner BDA, Kempten
Silke Lange, Assoziierte Partnerin RKW Architektur +, Düsseldorf
Boris Peter, Tragwerks- und Holzbauplanung, Stuttgart
Katja Reich, Stellv. Chefredakteurin DBZ, Berlin
Ernst Uhing, Vizepräsident BDB, Lüdenscheid
Studentenwohnheim CampusRo; Hugo-Laue-Str. 1, 83024 Rosenheim; Architekten: ACMS Architekten GmbH, Architektur Contor Müller Schlüter, Friedrich-Ebert-Str. 55, 42103 Wuppertal; Bauherr: CampusRO Projektentwicklungs GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal. Foto: Sigurd Steinprinz.
1. Das Holzstrohhaus St. Wunibald auf dem Gelände der Benediktinerabtei Plankstetten von hirner & riehl architekten, München, ist ein zeitgemäßes Seminargebäude im historischen Kontext. Für den Neubau spielten Belange des Denkmalschutzes ebenso eine Rolle wie die Verwendung regionaler ökologischer Baumaterialien. Die Jury würdigte diesen positiven Beitrag zur CO2-Reduktion ebenso wie die Angemessenheit der Architektursprache.
Bauherrin: Benediktinerabtei Plankstetten
Architektur: hirner & riehl architekten und stadtplaner, München
Tragwerksplanung: LERZER ING+Plan, Neumarkt
Planung TGA: FREY-DONABAUER-WICH MBH INGENIEURGESELLSCHAFT, Gaimersheim
Weitere Beteiligte: Ingenieurbüro Seibold + Seibold, Eichstätt
2. Eine Anerkennung erhielt auch das Projekt von SEHW Architekten aus Hamburg. Mit dem Umbau, der Modernisierung und denkmalgerechten Instandsetzung eines ehemaligen Getreidespeichers mit Verladebrücke in Hamburg konnte der Charakter des Gebäudes mit der massiven Tragstruktur aus Beton erhalten werden und einer neuen, architektonisch stimmigen Nutzung zugeführt werden.
Bauherrin: Ha-eS V Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG, Hamburg
Architektur: SEHW Architekten PartG mbB, Hamburg
Tragwerksplanung: WETZEL & von SEHT, Hamburg
Planung TGA: ENERGIEHAUSINGENIEURE Planungsgesellschaft für Gebäudetechnik, Hamburg
Fertigstellung: 2021
3. Der architektonisch in zwei Baukörper gegliederte Neubau des Kreisarchivs Viersen bildet konsequent die beiden wesentlichen Aufgaben eines Archivs – Archivwesen und Publikumsverkehr – ab und nimmt identitätsbildend Bezug zum städtebaulichen Umfeld. Das Gebäude von DGM Architekten soll durch den Einsatz entsprechender Materialien als Baustoffspeicher dienen und überzeugte die Jury zudem durch die zahlreichen innovativen, partnerschaftlichen Planungsansätze.
Bauherr: Kreis Viersen
Architektur: DGM Architekten, Krefeld
Tragwerksplanung: Kempen Krause Ingenieure GmbH, Aachen
Weitere Beteiligte, HHS Planer + Architekten AG, Kassel; Architekturbüro Ruhnau, Issum; Kraft.Raum, Düsseldorf
4. Schnoklake Betz Dömer Architekten entwarfen zwei ineinander verschränkte Volumen mit gegenläufigen Pultdächern als neues Eingangsgebäude für das Freilichtmuseum Hagen. Die tiefgreifende Einbindung in die Natur macht den Übergang in das Museum für die Besucher:innen auch sinnlich erfahrbar. Der Entwurf überzeugte die Jury durch eine sehr gute interdisziplinäre Durcharbeitung und die nachhaltige Bauweise und erhielt ebenfalls eine Anerkennung.
Bauherr: LWL Bau- und Liegenschaftsbetrieb
Architektur: Schnoklake Betz Dömer Architekten Part GmbB, Münster
Tragwerksplanung: ahw Ingenieure, Münster
Weitere Beteiligte: Rücker Consult, Arnsberg; PTG Planungsgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung mbH, Marl
Holzstrohbau Haus St. Wunibald Benediktinerkloster Plankstetten, Berching. hirner & riehl architekten und stadtplaner. Foto: Sebastian Schels.
Umbau, Modernisierung und denkmalgerechte Instandsetzung eines ehemaligen Getreidespeichers mit Verladebrücke in Hamburg. SEHW Architekten aus Hamburg. Foto: Jakob Börner.
Neubau des Kreisarchivs Viersen. DGM Architekten, Krefeld. Foto: Florian Monheim.
Eingangsgebäude für das Freilichtmuseum Hagen. Schnoklake Betz Dömer Architekten Part GmbH, Münster. Foto: Caspar Sessler.
Weitere Informationen sowie die ausführlichen Statements der Jury finden Sie auf der offiziellen Website des Balthasar Neumann Preis 2023.