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24. September 2025 | Berufspolitik | Bund

Bundeshaushalt 2025/2026 ohne echtes Aufbruchssignal für den Wohnungsbau

Ein Haushalt verabschiedet, einer vorgestellt. Der BDB ordnet die wichtigsten Neuerungen ein.

Am 18. September hat der Bundestag den Bundeshaushalt 2025 verabschiedet. Der Einzelplan für Bauen und Wohnen umfasst 7,4 Mrd. Euro. Für 2026 steigt er leicht auf 7,6 Mrd. Euro. Angesichts der Herausforderungen im Wohnungsbau, beim Klimaschutz und der Anpassung der Infrastruktur ist dieser Aufwuchs um gerade einmal 200 Mio. Euro völlig ungenügend.

2025 fließen 2,36 Mrd. Euro in das Wohngeld. Dieser Posten lindert soziale Härten, baut aber keine Wohnungen. Für den sozialen Wohnungsbau stehen 2,03 Mrd. Euro bereit – ein relevanter Betrag, der aber weit hinter dem zurückbleibt, was nötig wäre, um die Wohnungsnot effektiv zu reduzieren.

Das Bundesbauministerium hebt „verbesserte Zinskonditionen“ in den Programmen KFN und KNN hervor. Für die planenden Berufe bleibt der Nutzen jedoch gering. Ohne ein vereinfachtes Bauordnungsrecht, flächendeckende digitale Genehmigungsverfahren, klare Förderlogik und ein Ende des kommunalen Flickenteppichs bleiben Bau-Turbo und Zinsverbilligung Schlagworte ohne Wirkung.

Im Haushalt 2026 verschiebt sich die Gewichtung. Der soziale Wohnungsbau steigt auf 2,65 Mrd. Euro. Gravierend ist der Einbruch bei den Mitteln für das „Altersgerechte Umbauen“: von 131 Mio. Euro im Jahr 2025 auf nur noch 33,5 Mio. Euro im Jahr 2026. Forschung und Baukultur bleiben ebenfalls marginal: Das Bundesforschungszentrum für klimaneutrales Bauen erhält 15 Mio. Euro, die Bundesstiftung Baukultur 1,9 Mio. Euro, das BIM-Kompetenzzentrum 3,9 Mio. Euro.

Zusätzlich werden Mittel aus dem Klimatransformationsfonds und dem Sondervermögen in Aussicht gestellt. Gerade in diesem Bereich drohen indes die nächsten Herausforderungen.

Der Flaschenhals

Bei einem derzeitigen Bauüberhang von rund 700.000 Wohnungen sowie vor dem Hintergrund einer chronisch maroden Infrastruktur drohen im Kontext des Sondervermögens Mitnahmeeffekte und Preissteigerungen durch Kapazitätsengpässe und Fachkräftemangel den Mittelabfluss zu behindern. Das Wirtschaftsinstitut IW Köln stellt in den Expertenbereichen Bauplanung und -Überwachung, Führung, Architektur (Hoch- und Tiefbau) sowie Vermessungstechnik eine kumulierte Fachkräftelücke und damit einen Fachkräftemangel von rund 12.464 Stellen (2024–2025) fest. So konnten im genannten Zeitraum insbesondere bei Führungskräften rund 2.790 Stellen und damit jede zweite Stelle nicht besetzt werden.

Größter Flaschenhals bleibt aber die Vergabe. 2023 wurden öffentliche Bauaufträge im Umfang von 46 Mrd. Euro vergeben, fast die Hälfte davon durch Kommunen. Sollten künftig die vorgesehenen 30 Mrd. Euro Sondervermögen in den Markt fließen, müssten die Vergabekapazitäten um über 65 % steigen. Schon heute fehlen dafür Fachkräfte. Zusätzliche Mittel laufen so Gefahr, in überlasteten Strukturen stecken zu bleiben, solange Planung, Genehmigung und Vergabe nicht gestärkt werden.

Was es jetzt dringend braucht:

Für den BDB ist klar: Der Etat steigt leicht und auch die Neugewichtung zugunsten des sozialen Wohnungsbaus zeichnet sich erstmals ab, bleibt jedoch unterm Strich weit hinter den notwendigen Mitteln für den Bau von jährlich 100.000 Sozialbauwohnungen zurück. Eine wirksame Baupolitik muss die Bestände in den Mittelpunkt stellen, Bürokratie radikal abbauen, CO₂-Reduktion verbindlich fördern, Materialkreisläufe stärken und die planenden Berufe konsequent einbinden.

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