Liebe Mitglieder des BDB,
die Fragen, die wir uns diese Tage stellen, sind länder-, branchen- und altersübergreifend gleichlautend: Welche Auswirkungen aus den steigenden Preisen für Energie und der angespannten Weltwirtschaft müssen wir für unsere Tätigkeiten erwarten? Können wir die neuen Randbedingungen für unsere beruflichen Aktivitäten nutzen und was wird uns am Ende unbeschadet durch die künftigen Umstände führen?
Ohne Zweifel stehen wir vor einer der größten Herausforderungen der Menschheit der letzten 50 Jahre: Der beschleunigte Verlust der biologischen Vielfalt und die Auswirkungen der Klimakrise verschärfen sich weltweit. Wir kämpfen um unser Jetzt und Morgen, was die vereinte Hoffnung und den Mut von Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt erfordert, die sich in diesem Jahrzehnt des Wandels vereinen müssen. Jetzt brauchen wir mehr denn je umfassende, globale und wirksame Maßnahmen und diejenigen Menschen, die aufstehen und als Verbündete zusammenstehen.
Uns kommt hier eine besondere Rolle zu!
Allerorts besteht Aufklärungsbedarf und wir als Architekten und Ingenieure müssen unseren Teil dazu leisten, dass der imitierte Wandel auch ein Erfolg wird. Unser Arbeiten wird sich zudem schon in den kommenden 1-2 Jahren massiv verändern. Doch nicht alle Veränderungen werden „per se“ als positiv zu bewerten sein. Die übergeordneten Ziele des Klimaschutzes werden in den kommenden Jahren auch unliebsame Auswirkungen auf unsere Planungs- und Entscheidungsfreiheit haben. Die notwendigen Einschränkungen und Anforderungen in der Anwendung von Energie im Bauwesen werden uns dabei alles abverlangen und der BDB wird neben anderen Berufsverbänden bei der Politik seine Grundhaltungen erklären müssen.
Die neuen Bewertungsmaßstäbe im Bauwesen wollen zudem auch vermittelt werden. Dem Informations- und Schulungsbedarf kommt dabei in den kommenden Jahren eine besondere Bedeutung zu. Wir werden uns alle darauf einstellen müssen, unser Wissen der letzten 30 Jahre ein weiteres Mal massiv aufzufrischen und einen Austausch mit Gleichgesinnten zu betreiben.
Wie ich meine, ist dabei ein Bündnis – wie wir im BDB es darstellen – eine perfekte Plattform, um gerade diesen Austausch zu betreiben und zu pflegen. Doch haben wir in den letzten Jahren auch bemerkt, dass solche Vereinigungen immer weniger frequentiert werden, als es noch in früheren Zeiten der Fall war.
Mein Appell an Sie für die kommende Zeit ist, sich wieder verstärkt mit Ihren Kolleg:innen auszutauschen und dabei den Rahmen zu nutzen, den Ihnen der BDB an dieser Stelle bietet. Nehmen Sie wieder vermehrt an Informationsveranstaltungen teil – auch wenn der Kalender dicht gedrängt ist. Nur durch den interdisziplinären Austausch untereinander können Sie sich für die kommende Zeit rüsten. In keiner weiteren Branche lassen sich aus den schlechten Vorzeichen im Hinblick auf den Klimaschutz echte Benefits ziehen, wie Sie sich bei den Architekt:innen und Ingenieur:innen darstellt.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest und erholsame Tage in diesen Zeiten. Tanken sie Mut und Kraft, damit wir die bevorstehenden Aufgaben bewältigen können! Ich freue mich auf ein Wiedersehen auf eine unserer nächsten Veranstaltungen!
Alexander Lyssoudis, stellv. Landesvorsitzender
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