Direkt zum Inhalt wechseln
20. August 2025 | Berufspolitik | Bund

Klimaschutzbericht 2025: Gebäudesektor übernimmt Schlüsselrolle

Der Klimaschutzbericht 2025 macht deutlich: Der Gebäudesektor ist entscheidend für die Klimaziele. Ohne Wärmewende kein Fortschritt. Architekt:innen, und Ingenieur:innen stehen im Zentrum der Lösungen – und tragen Verantwortung wie Chance zugleich.

Der neue Klimaschutzbericht 2025 der Bundesregierung zeigt auf den ersten Blick eine positive Entwicklung. Deutschlands Treibhausgasemissionen sind 2024 auf 649 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent gesunken, was einem Rückgang von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit bleibt das Land deutlich unter der zulässigen Gesamtjahresmenge. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich ein Ungleichgewicht zwischen den Sektoren. Während die Energiewirtschaft ihre Ziele übertrifft, verfehlen Gebäude und Verkehr die vorgegebenen Pfade und gefährden die gesamte Klimastrategie.

Die Energiewirtschaft konnte ihre Emissionen im Jahr 2024 um fast neun Prozent senken. Der Ausbau erneuerbarer Energien, ein Rückgang der Kohleverstromung und der Druck des europäischen Emissionshandels haben dafür gesorgt, dass fossile Energieträger zunehmend unattraktiv werden. Dieser Erfolg verdeutlicht, dass klare Instrumente mit Verbindlichkeit wirken und Investitionen in klimafreundliche Technologien lohnend machen.

Im Gebäudesektor ist die Situation dagegen problematisch. Mit 100,5 Millionen Tonnen CO₂ liegen die Emissionen über dem zulässigen Zielwert von 95,8 Millionen Tonnen. Prognosen deuten darauf hin, dass der Sektor bis 2030 eine Überziehung von rund 110 Millionen Tonnen verursachen wird. Veraltete Heizsysteme, eine niedrige Sanierungsrate und der verzögerte Hochlauf von Wärmepumpen tragen dazu bei. Viele Investoren und Eigentümer halten sich zurück, da Förderbedingungen unsicher und rechtliche Rahmenbedingungen nicht verlässlich sind.

Auch der Verkehr bleibt hinter den Erwartungen zurück. Zwar gingen die Emissionen leicht zurück, doch die Reduktion reicht nicht aus. Während die Elektromobilität nur langsam zunimmt, steigen die Belastungen im Güterverkehr. Damit drohen Deutschland erhebliche Kosten, denn nach der europäischen Lastenteilungsverordnung müssen überzählige Emissionen durch Zukäufe von Emissionsrechten bei anderen Mitgliedsstaaten ausgeglichen werden. Der Bericht geht von einer kumulativen Lücke von 224 Millionen Tonnen bis 2030 aus. Bei Preisen um 100 Euro pro Tonne ergibt sich ein finanzielles Risiko von mehr als 20 Milliarden Euro.

Für die deutsche Klimapolitik bedeutet dies, dass der Gebäudesektor eine Schlüsselrolle übernimmt. Ohne eine beschleunigte Wärmewende sind die Klimaziele nicht erreichbar. Die Sicherung bezahlbaren Wohnens, Versorgungssicherheit und der Werterhalt von Immobilien sind eng mit einer wirksamen Reduzierung der Emissionen verknüpft. Notwendig sind daher stabile Förderprogramme, die kommunale Wärmeplanung muss konsequent umgesetzt werden und Sanierungen sollten sich verstärkt auf die energetisch schlechtesten Gebäude konzentrieren.

Für Architekt:innen sowie Ingenieur:innen eröffnen sich daraus neue Handlungsfelder. Die Entwicklung von Quartierskonzepten, die Integration von Wärmepumpen, serielle Sanierungen, Geothermieprojekte und der Ausbau von Wärmenetzen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Auch die Anbindung von Gebäuden an ein erneuerbares Stromsystem wird immer wichtiger und erfordert technisches Know-how im Bereich Netzintegration und Steuerung.

Der Klimaschutzbericht 2025 macht deutlich, dass Deutschland zwar Fortschritte in der Energiewirtschaft erzielt hat, die Wärmewende im Gebäudesektor jedoch entscheidend dafür sein wird, ob die Klimaziele erreicht werden. Für die Mitglieder des BDB bedeutet das sowohl Verantwortung als auch Chance. Ohne die Expertise der Planungs- und Baupraxis wird der Wandel nicht gelingen, mit ihr jedoch kann der Gebäudesektor von einer Schwachstelle zu einem zentralen Erfolgsfaktor der deutschen Klimapolitik werden.

Nachrichten alle Nachrichten

17. Oktober 2025 | Berufspolitik Bund

Länder billigen „Bau-Turbo“ – BDB begrüßt Mut und mahnt zur Sorgfalt

Mit dem Ja des Bundesrats ist der Weg frei für das neue Gesetz zur Beschleunigung des Wohnungsbaus. Der BDB begrüßt die Initiative, weist aber auf Risiken und Gestaltungserfordernisse hin.
10. Oktober 2025 | Aus der Branche Leipzig

Fachveranstaltung zum Thema Holzschutz im sächsischen Hauptgestüt Graditz

Gestern, den 09.10.25 fand – organisiert vom BDB in Kooperation mit dem Sächsischen Holzschutzverband und der Handwerkskammer Leipzig – eine praxisnahe Fachveranstaltung rund um das Thema Holzschutz statt.
10. Oktober 2025 | Aus der Branche Bund

„Dritte Orte braucht das Land“: Inspirierender Abend in der Landesvertretung Niedersachsen

Vom Celler Karstadt-Wettbewerb bis zur Bauwende: Veranstaltung zeigt neue Perspektiven für lebendige Innenstädte.
9. Oktober 2025 | Aus der Branche Rheinland-Pfalz

Vortragsreihe baupraxis

Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure, Bezirksgruppe Koblenz ist auch im Wintersemester 2025 /26 wieder Kooperationspartner der Hochschule Koblenz bei der Vortragsreihe baupraxis. Die Vorträge werden hybrid angeboten.
9. Oktober 2025 | Aus der Branche Bund

Jetzt noch teilnehmen! „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“

Noch bis 30. Oktober haben Auszubildende, Studierende, Berufstätige sowie junge Unternehmen die Möglichkeit, sich für den Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ 2026 anzumelden.
6. Oktober 2025 | Verbandsnachrichten Nordrhein-Westfalen

Unsere Seminar-Flatrate für Fortbildungsveranstaltungen

Fortbildung leicht gemacht! Nutzen Sie auch für 2026 die Chance, Ihre Fortbildung nun noch einfacher zu gestalten!
5. Oktober 2025 | Aus der Branche BDB Braunschweig Wolfenbüttel Salzgitter Helmstedt Göttingen

Einladung zum Braunkohlessen des BDB

Pünktlich im November lädt der BDB wieder zum Braunkohlessen. Deftiges Essen mit frischen Impulsen für Bauschaffende und -interessierte garantiert. Alle Mitglieder und Freundeskreismitglieder sind eingeladen. Am 13. November im Waldhaus Oelper statt.
5. Oktober 2025 | Aus der Branche Niedersachsen

Besuchen Sie die Metropolregion auf der ExpoReal - "Ein Land. Eine Region. Eine Zukunft."

Erstmals präsentieren sich das Land Niedersachsen und die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg gemeinsam auf der Expo Real in München, Europas größter Fachmesse für Immobilien. Auf dem gemeinsamen Stand sind in diesem Jahr 15 regionale Partner und insgesamt 75 Mitaussteller.
2. Oktober 2025 | Verbandsnachrichten Dortmund

Rückblick: BDB.Dortmund lud zur Diskussion über die IGA2027 ein

Unter dem Titel „IGA2027 – Blümchenschau oder Stadtentwicklung“ lud der BDB.Dortmund am 24.09.2025 zu einer gut besuchten Veranstaltung ein. Rund 40 Interessierte folgten der Einladung und erlebten einen spannenden Vortrag mit angeregter Diskussion.
1. Oktober 2025 | Aus der Branche Bund

Nexture+ startet große Nachwuchsumfrage 2025

Jetzt teilnehmen und die Zukunft von Architektur & Planung mitgestalten.