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7. August 2024 | Berufspolitik | Bund

Kürzung der Förderung für Energieberater: Schlechte Zeichen, miserabel kommuniziert

Wieder einmal ist auf die Förderkulisse und die Kommunikation der Bundesregierung kein Verlass. So wird kein gemeinsamer Weg für mehr Wohnraum und zum Schutz unseres Klimas geebnet.
Foto: iStock, SewcreamStudio.

Am 6. August gab das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bekannt, dass die Förderung der Energieberatung ab dem 7. August gekürzt wird. Davon betroffen sind sowohl die Energieberatung für Wohngebäude (EBW) zur Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), als auch die Energieberatung von Nichtwohngebäuden, Anlagen und Systemen (EBN). Der maximale Förderanteil wird auf 50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars abgesenkt. Der maximale Zuschuss pro Beratung wird jeweils um 50 Prozent gekürzt. Als Grund gaben BAFA und Wirtschaftsministerium an, dass die Nachfrage nach Energieberatungen zu hoch und der Fördertopf bald erschöpft sei. 

Diese Ankündigung erfolgte, wie zuletzt auch schon der KfW-Förderstopp für den Neubau von Wohngebäuden, quasi über Nacht und ohne Vorwarnung. Das führte wiederum dazu, dass gestern viele Bauherr:innen auf Anraten der sie beratenden Planer:innen noch versuchten, den bislang geltenden Förderbetrag zu erhalten. Mit dem Ergebnis, dass das Förderportal nicht mehr zu erreichen war.

Wie ist die Kürzung der Förderung zu bewerten?

BDB-Präsident Christoph Schild äußerte sich wie folgt:

„Auf die Förderkulisse der Bundesregierung ist mal wieder kein Verlass! Nachdem zunächst mit dem Zick-zack-Kurs rund um die GEG-Förderung eine große Unsicherheit bei Bauherren, Eigentümern und Investoren geschaffen wurde, kürzt man ihnen nun auch noch die fachliche Unterstützung durch Planerinnen und Planer.“

Die Kürzung der Mittel ist keine gute Nachricht für viele Bauherr:innen. Das Erreichen der Wohnungsbauziele wird so noch schwieriger als ohnehin schon und auch der Weg hin zu mehr Klimagerechtigkeit im Gebäudesektor wird nun noch etwas steiniger. Zugutehalten muss man der Bundespolitik immerhin, dass die Zuschüsse für eine Gebäudeenergieberatung bei einer Sanierung unangetastet bleiben und der Bestand hier eine Wertschätzung erfährt.

Auch für Planerinnen und Planer wird die Lage ob der schlechten Kommunikation nicht leichter.

Noch schwerer als die Kürzung der Mittel an sich wiegt allerdings der erneute Vertrauensverlust, der mit der miserablen Kommunikation der Kürzung einhergeht. Die Unsicherheit vor allem aufseiten privater Bauwilliger dürfte damit weiter steigen. Ein sicheres Planen und Bauen ist aktuell nicht oder nur sehr schwer möglich. Das gilt ebenso für das Zurückgewinnen des verlorengegangenen Vertrauens in die Förderkulisse.

BDB-Mitglied Sarah Kosmann, Bauingenieurin, Gebäudeenergieberaterin und Vorstandsmitglied der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen, fasst es so zusammen:

„Wir Planer:innen bekommen den ganzen Frust unserer Bauherr:innen ab. Die Mitteilung über die Kürzung der Fördermittel haben wir nur über Dritte erfahren, obwohl wir ein essenzieller Bestandteil der Informations- und Entscheidungskette sind. Die erste Information über solche einschneidenden Veränderungen sollte direkt an uns gehen, dann können wir auch eine gute Beratungsleistung garantieren. Warum wird dafür nicht die Energieeffizienz-Expertenliste genutzt?“

Architekt:innen und Ingenieur:innen sind leider nach wie vor nicht ausreichend in (bundes-) politische Entscheidungsprozesse eingebunden. Dadurch bleibt in Fällen wie der Kürzung der Fördermittel keine Zeit zu reagieren. Ein proaktives Handeln, das allen zugute kommen würde und auch zur Qualitätssicherung beiträgt, ist somit nicht möglich.

Die Kürzung der Mittel, vor allem aber die mit der schlechten Kommunikation verknüpfte Unsicherheit wird darüber hinaus auch die wirtschaftliche Lage gerade von kleineren und mittleren Planungsbüros negativ beeinflussen. Auch Sarah Kosmann rechnet „definitiv mit weniger Aufträgen“ für eine Energieberatung, die für viele Büros eine wichtige Einnahmequelle sind.

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