Die deutschen Planungsbüros stehen wirtschaftlich weiterhin unter Druck. Der BDB hat die Ergebnisse seiner großen Mitgliederumfrage aus dem Jahr 2024 mit der aktuellen Umfrage der Bundesarchitekten- und Bundesingenieurkammern (BAK/BIngK) aus dem Jahr 2025 verglichen. Dabei zeigen sich klare Trends – und Unterschiede, die insbesondere für kleinere Architekturbüros und angestellte Planer:innen von Bedeutung sind.
Sowohl die BDB-Mitglieder als auch die Teilnehmenden der aktuellen Umfrage der Kammern berichten von einer unsicheren Auftragslage mit stagnierenden oder rückläufigen Entwicklungen. Die Baukostensteigerungen setzen Honorare unter Druck – und führen in vielen Fällen nicht zu entsprechenden Gehaltsanpassungen.
Zudem wird die Digitalisierung branchenweit als strategisch wichtig erkannt. Allerdings zeigen sich deutliche Investitionshürden, insbesondere bei kleineren und wirtschaftlich angespannten Büros.
Laut der BAK/BIngK-Umfrage weisen Ingenieurbüros eine robustere wirtschaftliche Verfassung auf: höhere Renditen, größere Teams, stabilere Auftraggeber. Architekturbüros hingegen sind häufig kleinteilig, stärker vom privaten Wohnungsbau abhängig – und blicken deutlich pessimistischer in die Zukunft.
Während die BDB-Umfrage die subjektive Einschätzung der Mitglieder in den Mittelpunkt stellt, liefern die Kammerdaten harte wirtschaftliche Kennzahlen. Beide Perspektiven ergänzen sich sinnvoll.
Ein zentrales Ergebnis der BDB-Umfrage: 42 Prozent der angestellten Architekt:innen und Ingenieur:innen empfinden ihr Einkommen als „ausreichend oder schlechter“. Gehaltssteigerungen bleiben trotz Baukostenanstieg die Ausnahme. Gleichzeitig wird eine mangelnde Repräsentation von Angestellten im Berufsverband kritisch gesehen – hier besteht Handlungsbedarf.
Die Mehrheit der Büros erkennt die Notwendigkeit, BIM und KI in den Planungsalltag zu integrieren. In der BAK/BIngK-Umfrage investieren bereits 68 Prozent der Ingenieurbüros und 56 Prozent der Architekturbüros aktiv in digitale Technologien. Im BDB sind bisher 29 Prozent digital aktiv, weitere 43 Prozent planen den Einstieg.
Die gesamtwirtschaftliche Lage bleibt angespannt – mit deutlichen strukturellen Unterschieden:
Der BDB setzt sich dafür ein, insbesondere die Interessen kleiner Büros und angestellter Planer:innen stärker in den Fokus zu rücken – und Lösungen für wirtschaftlich tragfähige Planungsstrukturen zu entwickeln.