Anlässlich des 75‐jährigen Jubiläums der Bauministerkonferenz und kurz vor deren nächstem Zusammentreffen am 23. und 24. November hat der BDB einen offenen Brief an diese Runde unterzeichnet. Es handelt sich dabei um einen Appell verschiedener Verbände, Vereine, Hochschulen und anderer Organisationen aus den Bereichen Bauplanung und Umweltschutz sowie der Baustoffindustrie.
Die Bauministerkonferenz wird dazu aufgefordert, den Abriss von Gebäuden nur noch in Ausnahmefällen zuzulassen, um den Umweltschutz, die Klimaverträglichkeit und die soziale Gerechtigkeit im Bau‐ und Wohnungswesen zu fördern. Stattdessen soll alles dafür getan werden, den Gebäudebestand durch Sanierung und Umnutzung so weit es geht zu erhalten.
Dafür müssen dringend und umgehend die Rechtsgrundlagen zur Einführung einer verpflichtenden Abrissgenehmigung für Bestandsgebäude sowie zur Vereinfachung von Umbau und Umnutzung bestehender Gebäude geschaffen werden.
Die Herstellung von Baumaterialien sowie die Errichtung, die Modernisierung und die Nutzung von Gebäuden verursachen ca. 40 % der nationalen Treibhausgasemissionen. Deutschlandweit sind in Gebäuden 28 Milliarden Tonnen Baumaterialien verbaut, für deren Herstellung bereits enorme Mengen an Treibhausgasen freigesetzt wurden. Jedoch werden in Deutschland jährlich tausende Gebäude abgerissen und neugebaut, obwohl sie durch Sanierung, Umnutzung oder Reaktivierung erhalten werden könnten. Dies steht dem dringend notwendigen Klima‐ und Ressourcenschutz im Bau-und Gebäudebereich erheblich entgegen.
Der BDB hat auf diese Zahlen bereits 2021 in seinem Klimabauplan hingewiesen und darüber hinaus weitere Vorschläge für die Umsetzung von mehr Klimagerechtigkeit beim Planen und Bauen vorgelegt.