Anfang April richtete sich der BDB mit einer Kurzumfrage an seine Mitglieder. Abgefragt wurden die Auswirkungen der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation auf die Auftragslage der BDB-Büros. Zudem gab es Fragen zu den Folgen der HOAI-Reform, dem klimagerechten Planen und Bauen sowie zur möglichen Harmonisierung des Bauordnungsrechts. Die Bundesgeschäftsstelle bedankt sich bei allen, die an der Umfrage teilgenommen haben und somit einen wichtigen Beitrag zur berufspolitischen Arbeit des Verbandes geleistet haben!
Die Ergebnisse der Umfrage im Einzelnen:
1. Welche Folgen hat die wirtschaftliche Krise auf die BDB-Planungsbüros?
Mehr als 55 % der Büros gehen in der aktuellen Situation Aufträge verloren! Gefragt nach den Folgen der Lieferengpässe, geben sogar 80 % an, negative Auswirkungen auf ihre Auftragslage zu registrieren. Die Mitglieder wünschen sich vom BDB als Reaktion vor allem ein gutes Informationsangebot sowie die Vertretung ihrer Interessen gegenüber der Politik.
2. Welche Rolle spielt die HOAI nach ihrer Reform 2021?
Auch wenn die HOAI durch den Wegfall der Verbindlichkeit der Honorare etwas an Bedeutung verloren hat, so ist sie weiterhin ein wichtiges Instrument zur Vereinbarung dieser. Zur Wahrheit gehört aber auch: Jede:r Fünfte berichtet von gesunkenen Honoraren!
3. Wie wichtig ist Ihnen beim Planen und Bauen eine Trendwende hin zu mehr Nachhaltigkeit?
91 % der Befragten gaben an, es sei ihnen wichtig bzw. sehr wichtig! Auch bei der Bauherrenschaft scheint das Thema an Bedeutung zu gewinnen: Zwei Drittel der Befragten gaben an, das Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsaspekte immer bzw. oft im Vorfeld oder während der Planung nachgefragt werden. Dabei geht es meist um Energieeffizienz und alternative Anlagentechnik. 75 % der Befragten wünschen sich vom BDB für die Gespräche mit Bauherren vonseiten Unterstützung beim Thema “Argumente für klimagerechtes Planen und Bauen”. Auch ein entsprechendes Weiterbildungsangebot wäre gern gesehen.
4. Befürworten Sie eine bundesweit einheitliche Bauordnung?
86 % antworteten hier mit „Ja“. Dies wird vor allem mit größerer Rechtssicherheit, Zeit- und Kostenersparnis und dem einfacheren Umgang mit Bauherren in anderen Bundesländern begründet. Ein häufig genanntes Gegenargument ist der drohende Verlust landestypischer Bauweisen.
Grafik: Anna Voß, BDB.